Was genau war ist denn eigentlich die Berufsbezeichnung Jakob Prandtauers? In der Literatur wird er sowohl als „Architekt“ als auch als „Baumeister“ bezeichnet, wobei die beiden Begriffe oft als Synonyme verwendet werden.
Dies liegt wohl am mangelnden Bewusstsein darüber, dass es zwischen den beiden Berufsfeldern Unterschiede gibt, vielleicht auch an der Tatsache, dass eine scharfe Grenzziehung im 17. und 18. Jahrhundert oft nicht möglich ist. Im Falle von Prandtauer lässt sich aber klar sagen: Er war von der Profession her Baumeister. Diese Berufsbezeichnung und/oder den Zusatz „Maurermeister“ hat er auch regelmäßig seiner Unterschrift beigefügt (siehe Foto oben).
Ein Artikel in Zusammenarbeit mit Patrick Fiska
Es haben sich einige wenige Dokumente erhalten, die die Unterschrift und das Siegel Jakob Prandtauers tragen. Zu den frühesten Beispielen zählt der 1702 zwischen dem Abt Berthold Dietmayr und Prandtauer abgeschlossene Vertrag für den Neubau der Melker Stiftskirche. Wenn man sich mit dem Leben und Werk eines Barockkünstlers befasst, lohnt es sich auch, sein Siegel näher anzuschauen. Werfen wir im folgenden also einen Blick auf das Siegel Jakob Prandtauers.
Während Jakob Prandtauer zu den bedeutendsten Baumeistern des österreichischen Barock zählt, gehört Paul Troger zu den Großen auf dem Gebiet der österreichischen Malerei dieser Epoche. Am 20. Juli 1762, also vor 250 Jahren, starb der Maler. Ausstellungen in den Stiften Altenburg, Göttweig und Zwettl sowie im Diözesanmuseum St. Pölten würdigen 2012 sein Werk. Ich selbst war eben erst in Altenburg, um mir die dortige Ausstellung in Begleitung des Kurators Andreas Gamerith anzuschauen.